Verblüffende Experimente aus der Hexenküche von Joachim Hecker

 

Die Stadtbibliothek Bad Saulgau

lädt die Klassen 4a, 4b und 4c anlässlich der Frederickwoche zu einer Autorenlesung der ganz besonderen Art ein.

 

 

 

Den Dingen auf den Grund geht wahrscheinlich jedes Kind gerne. Die kindliche Neugier hinterfragt Vieles und stellt auch recht schnell so manches Selbstverständliche in Frage.

 

Warum? Weshalb? Weswegen? Wozu? Wieso? … —

Mancher Erwachsene läuft sprichwörtlich mit riesigen Löchern im Bauch durch den Alltag.

 

Da ist es wirklich gut, dass die Stadtbibliothek Bad Saulgau Herrn Joachim Hecker am 23. Oktober anlässlich der Frederickwoche 2012 zu sich eingeladen hat. Herr Hecker ist von Beruf Ingenieur und arbeitet als Wissenschaftsredakteur und –reporter seit vielen Jahren beim WDR. Immer wieder erklärt er Kindern geduldig im Rundfunkstudio was wie und warum auf der Welt so vor sich geht. Im Rundfunk wurde auch „Heckers Hexenküche – Experimente im Radio für Kinder“ geboren. Zahlreiche Bücher hat er ebenfalls verfasst, in denen er spannende und verblüffende Experimente aufgeschrieben hat, die kinderleicht sind und zum Nachmachen einladen.

Da ein Buchautor bei einer Lesung aber auch Zuhörer braucht, und Herr Hecker ganz besonders neugierige Kinder, die sich faszinieren lassen, folgten die Kinder der Klassen 4a, 4b und 4c der Berta Hummel-Schule gerne der Einladung zu dieser experimentellen Autorenlesung.

Gleich in den ersten Minuten gelang es Herrn Hecker mit einfachen Mitteln die Kinder zu fesseln und auf die kommende Stunde einzustimmen. Ein alltäglicher Luftballon diente ihm als Requisite, für die ersten kinderleichten Experimente. Mit etwas Vanille-Backaroma bewies er, dass ein Luftballon alles andere als dicht ist und verwandelte diesen im Nu in einen Duftballon. Den staunenden Kindern gab er den Tipp, zu Hause doch einfach einmal Mamas Parfum auf diese Weise im Haus zu verbreiten. Aber auch die Funktionsweise eines Ventils konnte er mit Hilfe eines Luftballons und einer Murmel erklären. Und dass ein mit Wasser gefüllter Ballon beim Kontakt mit einer Feuerzeugflamme sich nicht von deren Hitze beeindrucken lässt und er keineswegs daran denkt zu platzen, ist nun Dank Herrn Hecker auch kein Geheimnis mehr.

Spannend wurde es aber auch, als Herr Hecker gemeinsam mit den Kindern das Rätsel der eigenen Stimme und deren Klang zu lüften begann. Nicht länger sind sie nun im Unklaren darüber, weshalb die eigene, aufgenommene Stimme ganz anders und ungewohnt hoch klingt. Mit Hilfe eines Stethoskops, an das er ein Mikrofon angeschlossen hatte, machte Herr Hecker kurzerhand die „Kopfgeräusche“ (Schwingungen der Stimme im Schädel) hörbar. Dies sorgte für so manchen Lacher, besonders als er verschiedenen Kindern und ebenfalls Herrn Vater etwas Knuspriges zu essen gab. Das eine oder andere Gewitter war dabei ganz schön nahe.

Nicht weniger staunten die Kinder jedoch auch bei der Demonstration der brennenden Geldbörse oder aber des brennenden Kochhandschuhs, den der Autor unter seinem Jackett löschte. Immer wieder gelang es Herrn Hecker mühelos, sein junges Publikum in seine Experimente einzubeziehen und aktiv an deren Ausführung mitwirken zu lassen. So nahm er sicherlich auch so manchem Kind die Angst davor, selbst den einen oder anderen Versuch zu Hause auszuprobieren. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn spektakulär ein Geldschein angezündet wird und vor den Augen aller lichterloh brennt. Besonders der Besitzer, Herr Vater, atmete erleichtert auf, als bei genauerer Betrachtung entdeckt wurde, dass der Schein keinen Schaden genommen hatte. Hier war eben ein Profi am Werk, der den Spiritus zuvor mit der richtigen Menge Wasser versetzt hatte und dadurch den Geldschein vor dem Verbrennen schützte.

Eines der vielen Highlights der Experimentiershow war für die Kinder sicherlich das Herstellen von Kunstschnee im warmen Raum der Stadtbibliothek. Zu den Klängen von „Schneeflöckchen, Weißröckchen“, gesungen vom spontan gegründeten Kinderchor, und mit der Unterstützung eines jungen Assistenten war dies im Handumdrehen vollbracht. Ein ganzer Eimer voll Schnee wartete darauf, am Ende an die Kinder verteilt zu werden. Was es mit dem Formgedächtnis eines Kunststoffes auf sich hat, wissen die Kinder nun auch. Dank des geschenkten Bechers mit passender Anleitung dazu wurden am Nachmittag sicherlich viele Becher zu Hause im Backofen geschrumpft. Vielen weiteren Geheimnissen ging Herr Hecker in seiner Experimental-Lesung noch auf die Spur, wie zum Beispiel den wasserspeichernden Kunststoffkügelchen oder aber den vom Luftdruck zusammengepressten Saugnäpfen.

Hoch motiviert und wissensdurstig forderten die Kinder am Ende mehrere Zugaben, die Herr Hecker auch bereitwillig und gerne gab.

Schließlich war es auch kein Wunder, dass alle Kinder sich nach der letzten Zugabe um den Autor scharrten, um eines der heißbegehrten Autogramme zu ergattern.

Reich beschenkt mit jeder Menge neuem Wissen, Kunstschnee in der Tüte, aufgequollenen Kunststoffkügelchen und dem zauberhaften „Schrumpf-Becher“ in der Hand machten sich die Schüler schließlich wieder auf den Weg zurück zur Berta Hummel-Schule.

 

Am Ende bleibt es, ein großes DANKE zu sagen:

Ein Danke an die Stadtbibliothek Bad Saulgau für die Organisation der „Lesung“ und für die Einladung und Danke Herr Hecker, für die kurzweilige und äußerst motivierenden Einblicke in die Hecker’sche Hexenküche.