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Theaterfahrt nach Konstanz

      

         

 

„Weit draußen im Meere ist das Wasser so blau,

wie die Blütenblätter der schönsten Kornblume,

und so klar wie das reinste Glas,

aber es ist dort sehr tief, tiefer als irgendein Ankertau reicht;

viele Kirchtürme müßten aufeinandergestellt werden,

um vom Grunde bis über das Wasser zu reichen.

Dort unten wohnt das Meervolk.“

                                                       Hans Christian Andersen

 

Das Meervolk, ein den Menschen unbekanntes Volk – ein ungreifbares, phantastisches, ja ein märchenhaftes Volk.

Diesem einzigartigen und märchenhaften Volk waren 165 Kinder der 3. und 4. Klasse am 14. und 15. Dezember auf der Spur. Kennen lernen konnten sie einige der Vertreterinnen dieses Meervolkes schließlich im Stadttheater in Konstanz. Dort besuchten sie nämlich nach einer theaterpädagogischen Einstimmung durch Sarit Streicher zusammen mit ihren Lehrern und Lehrerinnen das diesjährige Weihnachtsmärchen „Die kleine Meerjungfrau“ nach Hans Christian Andersen.

Die Kinder durften in diesem beeindruckenden Stück erleben, wie die kleine Meerjungfrau sehnsüchtig ihren 15. Geburtstag erwartet, um endlich an die Meeresoberfläche schwimmen zu dürfen, um die Menschenwelt kennen zu lernen. Als sie schließlich einen jungen Prinzen vor dem Ertrinken rettet, gibt sie alles auf, um seine Liebe zu gewinnen: ihre Familie, ihr Zuhause, letztlich sogar ihre wunderschöne Stimme. Fortan schmerzt jeder ihrer Schritte, als ginge sie auf Messern. Die Liebe der kleinen Meerjungfrau wird dabei auf eine ebenso harte Probe gestellt, wie die Nerven der jungen Zuschauer. Das Kribbeln war all gegenwärtig und spürbar: Wird es der kleinen Meerjungfrau gelingen, die Liebe ihres Prinzen für sich zu gewinnen? Nach gemeinsamen Discobesuchen und Wanderungen war das dramatische Ende des Stückes unumgänglich. Der Prinz heiratete eine andere Frau, seine vermeintliche Retterin, und den Kindern stockte der Atem, als die kleine Meerjungfrau die Chance erhielt, ihm ein Messer in die Brust zu stoßen. Durch diese Tat hätte sie selbst wieder unbeschadet zu ihrem Volk zurückkehren können. Doch ihre Liebe zu ihm war größer – sie konnte es nicht übers Herz bringen, das was sie am meisten liebte zu töten. Stattdessen, so erzählt das Märchen, stürzte sie sich vom Schiff ins Meer hinab und fühlte, wie ihre Glieder sich in Schaum auflösten.

Mit dem Aufgehen der Morgensonne und einem überraschenden schwarzen Schlussbild endete das Stück. Es dauerte jedoch noch einige Sekunden, bis die Kinder dies begriffen – zu sehr waren sie von dieser letzten Szene ergriffen. Doch ein tosender Applaus belohnte schließlich die Darsteller für ihr Spiel und die meisterhafte Inszenierung.

Wieder einmal hatten die Akteure mit Hilfe nur weniger Requisiten aber mittels eines beeindruckenden Spiels eine phantastische Welt auf der Theaterbühne entstehen lassen. Und spätestens bei der Heimfahrt wurde bereits wieder der Wunsch geäußert, auch im nächsten Jahr wieder ins Theater fahren zu dürfen.

 

Zur Premiere des Weihnachtsmärchens "Die kleine Meerjungfrau" erschien im Südkurier dieser Pressebericht.