Fasnet isch –
und nicht nur in den Straßen und Gassen von Bad Saulgau geht es drunter und drüber, sondern auch auf dem Hummelhof. Nichts ist mehr so wie es auf einem Bauernhof in Oberschwaben eigentlich sein sollte …
Auch wenn nämlich im „Kuhden“ steht, dass der Hahn ein extra ausgebildetes Organ besitzt, das gotteserbärmlich kräht, um alle Tiere früh morgens auf dem Bauernhof zu wecken, so beschließt dieser jedoch, an diesem Morgen zu streiken.
„Emmer soll i eich wecka.
I möcht au mol en Ruh aufstanda, emmer soll i kräha.
Koin Bock heit!
Ehrlich! Koin Bock!"
Weder der Stadtkatze noch der liebreizenden Henne gelingt es mit einschmeichelnden Worten, den Hahn davon zu überzeugen, dass es seine Pflicht ist, die Tiere am frühen Morgen zu wecken. Und auch Bauer und Bäuerin drehen sich noch einmal in ihrem Bett um, um auf den gewohnten, morgendlichen Weckruf zu warten. Nachdem Fritzi Sausemaus mit ihrem Weckversuch –sie muss dringend Pippi– kläglich gescheitert ist, beschließt der Hofhund die Sache in seine Pfoten zu nehmen. Mit Hilfe der von dem kleinen Theäterle der Lehrer begeisterten, tierisch verkleideten Hummelschüler unternimmt er hoffnungsvoll den Versuch, die Tiere zu wecken.
Mit dem mehrmaligen Ruf
gelingt dies schließlich auch und alle gemeinsam – Tiere, Bauer, Bäuerin und Kinder – stimmen ein in den Ententanz.
Nach diesem gelungenen Auftakt zur Schulfasnet am Schmotzigen Donnschtig 2012 konnte das bunte Treiben im C-Bau für einige 2. Klassen sowie für die 3. und 4. Klassen bis zur Schülerbefreiung durch die Dorauszunft Bad Saulgau beginnen.
Viele verschiedene Angebote waren für die Kinder an diesem Vormittag vorbereitet. So konnten sie mit der Hummelhof-Hummel, aber auch untereinander, am Bauernstammtisch ihre Kräfte messen, um anschließend ihre versteckten Talente dem Hofhund im Talentschuba unter Beweis zu stellen. Zahlreiche Darbietungen wurden anschließend zur Freude aller auf der Hummelhof-Showbühne, dem Reich von Henne und Hahn, präsentiert. „Da lachen ja die Hühner!“ hieß es, als tierisch gute Witze erzählt und gespielt wurden. Vom Schweinsgalopp mit der Stadtkatze ging es non Stopp zum Tanz im Hühnerstall oder aber zu den unterhaltsamen Spielen im Hasenstall von Häsin Roberta. Vergessen werden durfte aber auch nicht, dass am großen Waschtag auf dem Hummelhof noch jede Menge Wäsche aufgehängt werden musste. Nach getaner Arbeit ließen sich die Kinder dann auf der Beautyfarm so richtig verwöhnen und herausputzen, um beim großen Scheunenfest unter Regie von Fritzi Sausemaus und dem schlauen Schweinchen in der Turnhalle mit von der Partie sein zu können
Für den einen oder anderen viel zu früh kamen dann die Narren, um die Kinder von der Schule zu befreien. Nachdem die Dorauszunft lauthals begrüßt worden war, ging es hinaus ins Freie, um dort gemeinsam unter der Regie der Narren und der zuckersüßen Stadtkatze weiter zu feiern. Die Lehrer und die Schulleitung wurden zur Freude aller vom Zunftmeister abgesetzt und die einzelnen Masken sowie das Schulgeschehen der Berta Hummel-Schule in einem von Herrn Scheible getexteten Narrengedicht allen Anwesenden vorgestellt. Nach dem gemeinsam gesungenen Schunkelwalzer kam dann das lang erwartete Dorausschreien der Kinder. Die Narren ließen sich nicht zweimal bitten und verteilten aus vollen Händen jede Menge Süßigkeiten.
Mit Polonaisen, schwungvollen Tänzen und lustigen Liedern wurde auf dem Hummelhof noch lange weitergefeiert.
Obwohl die Fasnetsferien begonnen hatten und die Kinder erfolgreich befreit waren, trafen sich am Nachmittag noch einmal viele Schüler und Schülerinnen der Berta Hummel-Schule ganz freiwillig mit ihren Lehrern auf dem Oberamteihof zum Kinderumzug und anschließenden Narrenbaumstellen. Und es war nicht zu übersehen und zu überhören:
„Mir machet Krach – d’r Hummelhof isch wach“